Die 4 wichtigsten Elemente für den Einstieg


Du hast also eine Handlung für deine Geschichte kreiert und über den Protagonisten hast du auch schon intensiv nachgedacht. Als nächster Schritt steht dann das Worldbuilding an – und hieran führt kein Weg vorbei.

Das Ganze kann schnell einschüchternd wirken, vor allem wenn man nicht so richtig weiß, wo man anfangen soll. Ideen hat man natürlich schon irgendwie, aber die nach gut und schlecht auszusortieren ist gar nicht so leicht und am Ende widersprechen sich Worldbuilding-Elemente plötzlich oder man hat sich in eine Sackgasse geritten.

Glücklicherweise gibt es immer ein paar Grundlagen, auf die man sich beim Worldbuilding berufen kann – egal wie simpel oder komplex deine Geschichte auch sein mag.

Deswegen stelle ich dir heute vier Dinge vor, über die du dir Gedanken machen solltest, bevor du mit dem Erzählen deiner Geschichte beginnst.


Antike Stadt

Orte

Dein allererster Schritt sollte eine grobe Idee von dem Umfeld sein, das du brauchst. Musst du für deine Geschichte eine Stadt kreieren, oder reicht schon ein einzelner Coffee-Shop?

Erstell dir am besten eine Liste mit all den Orten, die innerhalb deiner Handlung besucht werden oder angesprochen werden sollen. Das bricht das ganze nämlich in kleine Happen, die einfacher umzusetzen sind, und nicht in einen gemischten Salat, in welchem du am Ende einzelne Ideen rauspicken musst.

Deine Liste sollte der Größe deiner Welt entsprechend lang sein. Details, müssen hier aber erst mal noch nicht vorkommen, es geht nur darum einen Überblick zu schaffen.

Sollte deine gesamte Geschichte etwa ein Murder Mystery sein, ist die Chance hoch, dass du dich nur an einem Ort aufhalten wirst – dem Tatort.

Solltest du nun aber Lana auf eine Quest um die Welt schicken, wirst du unter anderem all die kleinen Orte, großen Städte, und sogar Reisewege, die sie besucht, auf deine Liste setzen müssen.


Buch das von einer Hand gehalten wird

Regeln

Regeln sind unglaublich wichtig im Worldbuilding. Ich kann gar nicht betonen wie wichtig! Du kannst nicht einfach sagen, dass Magie nicht existiert aber dein Protagonist irgendwie die Gedanken von Menschen lesen kann. Das ist, als würden Schweine plötzlich fliegen können.

Aber das ganze Thema kann natürlich ein wenig knifflig sein. Häufig kommen klare Regeln erst im Handlungsverlauf zum Vorschein, und somit auch nicht am Anfang vom Worldbuilding.

Allerdings ist es sinnvoll direkt zu Beginn schon Grundregeln aufzustellen. Ob du diese im Nachhinein ergänzt, umarbeitest, oder ganz aus dem Fenster wirfst, ist – wie gesagt – etwas worüber du dir später Gedanken machen kannst.

Ein paar Grundregeln könnten Beispielsweise sein:

Die Welt ist nach den Maßstäben unserer realen Welt aufgebaut
Wir befinden uns in einem primitiven Zeitalter – Technologie existiert nicht
Es gibt nur Menschen als intelligente Lebewesen
Die Lebensdauer von Menschen beträgt 60 Jahre

Du siehst also: es muss nicht ungewöhnlich kompliziert sein. Grundregeln sind häufig Dinge die wir sowieso für gegeben halten. Entsprechend wichtig ist es, sich darüber im Klaren zu sein und es aufzuschreiben, wenn du von der uns bekannten natürlichen Ordnung abweichst.


Frau mit Blumen

Figuren

Wahrscheinlich gibt es in deiner Geschichte nicht nur eine Figur. Vermutlich gibt es neben deinem Protagonisten noch Nebencharaktere, deren Geschichte du erkundest (wenn nicht dann kannst du diesen Abschnitt gerne überspringen). Aber um die geht es hier nicht.

Mir geht es um Figuren, die in deiner Geschichte auftauchen und einfach nur da sind, oder deinen Helden für zwei Minuten unterstützen. Sogar Personen, die gar nicht in der Erzählung selbst auftauchen, sondern im Hintergrund agieren, um die Handlung zu beeinflussen.

Figuren sollten überall zu finden sein, sonst fühlt sich deine Welt schnell leer und kahl an. Ein Bettler könnte zum Beispiel an einer Straßenecke sitzen und dein Protagonist gibt ihm etwas zu essen. Das Ganze gibt deinem Leser sowohl einen tieferen Einblick in deine Welt als auch in deinen Hauptcharakter.

Ein paar Händler, die auf einem bepackten Marktplatz stehen und um Aufmerksamkeit buhlen, um ihre Waren zu verkaufen, zeigen direkt, dass man sich in einer lebhaften Umgebung befindet. Deine Charaktere müssen nicht mit jeder Person interagieren, die sie sehen. Und es muss auch nicht immer alles nur dafür existieren, um einen Handlungspunkt voranschreiten zu lassen. Personen – und auch Tiere – in den Hintergrund zu setzen ist ein wichtiger Bestandteil von Atmosphäre, weswegen du dir schon am Anfang überlegen solltest, welche Lebewesen du brauchst, um die gewünschte Atmosphäre für deine Geschichte zu erzeugen.


Briefumschläge

Geschichte

Einen Hintergrund für seine Welt zu haben ist immer vorteilhaft. Obwohl es nicht unbedingt notwendig fürs Storytelling ist, ist es sehr hilfreich für dich als Weltengestalter und Geschichtenerzähler.

Hierbei brauchst du kein Kompendium über deine gesamte Welt zu erstellen – das wäre wohl etwas viel verlangt – aber für den Anfang solltest du ein paar Ideen sammeln, was in der Welt vor der Zeit deiner Erzählung passiert ist. Was genau hat dazu geführt, dass dein Held jetzt die Welt retten muss? Woher bekommt der Coffee-Shop seine Bohnen, die aromatischer sind als die seiner Konkurrenten?

Ja, das ganze mag vielleicht nach Aufwand und viel Detailarbeit klingen, aber der Nutzen, den du aus der reingesteckten Arbeit ziehst, ist viel größer als die Anstrengung. Du erfährst genau, was deine Welt bieten kann und wie sich das auf deine Handlung und Charaktere auswirkt.

Die Geschichte deiner Welt muss übrigens nicht immer tausende Jahre in der Vergangenheit liegen. Oftmals reichen auch schon die letzten paar Jahre, vielleicht Jahrzehnte. Hierbei ist es wichtig darauf zu achten, was deine Handlung benötigt, damit diese logisch und natürlich in deiner Welt entstehen konnte.


Orte, Figuren, Regeln, und Hintergrundgeschichte – das eine wichtiger als das andere. Wenn du dich an diese vier Worldbuilding Grundlagen hältst (die so ziemlich jede Welt begleiten) sollte es dir nun nicht mehr so schwer fallen mit dem Bau deiner Welt anzufangen.

Wichtig ist es nur, dass du keinen dieser Punkte vernachlässigst, nur weil du etwa die Regeln deiner Welt nicht so interessant findest wie die Geschichte.

Und um Details brauchst du dich zunächst gar nicht groß zu kümmern. Wenn dir eines einfällt, schreib es gerne auf und binde es in dein Worldbuilding mit ein, aber es ist nicht notwendig das zu erzwingen.

Schlussendlich ist das schwerste überhaupt seine Gedanken zu ordnen und anschließend zu Papier zu bringen. Ich kann dir also nur empfehlen dir von Anfang an eine Grundordnung zu schaffen und diese später zu ergänzen.

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Consent Management Platform von Real Cookie Banner