Die 4 Grundsäulen von Worldbuilding – Geschichte


Viele setzen den geschichtlichen Hintergrund einer Welt mit dem Worldbuilding gleich, dabei ist es eigentlich nur ein Teil davon.  Ein sehr wichtiger Teil selbstverständlich, aber dafür kein sonderlich komplizierter. Darum werde ich dir im letzten Teil der Worldbuilding-Grundsäulen-Reihe sagen, wie du deine eigene Historie für deine Erzählung aufbauen kannst.

Die Geschichte ist die Existenzgrundlage für deine Story. Durch sie kannst du alles logisch erklären – egal ob Handlungspunkte, Charaktermotivationen, oder aber welches Essen man am häufigsten in der Stadt findet.

Der Geschichtsumfang deiner Welt, ist (wie immer) an die Größe deiner Welt gebunden. Je mehr Handlung, Orte, und Figuren du hast, desto mehr Zeit wirst du auch in deine Geschichte im Worldbuilding investieren müssen, um alles plausibel erklärbar zu machen.

Geschichte kann übrigens Teil des Storytellings sein – muss aber nicht, wenn du es lieber mysteriös halten und den Leser spekulieren lassen willst.


Worldbuilding Geschichte - Antiker Clutter

Was gehört alles in Worldbuilding-Geschichte?

Um seiner Erzählung einen plausiblen Hintergrund zu geben, braucht man zuerst Elemente, aus denen du diese bilden kannst. Glücklicherweise solltest du zu diesem Zeitpunkt im Worldbuilding bereits eine Menge davon haben.

Bevor du dir aber überlegst, wie du diesen Elementen zusätzliche Informationen verpassen kannst, sollte der erst Schritt sein zu planen, wie weit deine Geschichte in die Vergangenheit reichen sollte.

Das ist zumeist abhängig von der Komplexität und Größe deiner Handlung und Welt. Hast du eine Erzählung mit vielen Wendungen und Intrigen, wird man vermutlich ein größeres Hintergrundwissen brauchen, um das ganze zu verstehen, als wenn du eine Coffee-Shop Romanze schreibst. Und sollten die Aufgaben deiner Handlung von etwas getrieben sein, was vor mehreren Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten passiert ist, nun, dann hast du deine Zeitspanne schon.

Und dann kannst du dich dem nächsten Teil zuwenden – den Elementen:

Handlung

Die Handlung ist wohl der wichtigste Abschnitt, wenn es um die Notwendigkeit einer Geschichte geht. Hintergrundinformationen sind hier sowohl für dich als auch für deinen Leser nützlich, um ein besseres Verständnis für die Gesamtsituation zu bekommen. Schnapp dir also deine wichtigsten Handlungspunkte und beginne damit sie zu begründen und erklären. Das bedeutet nichts anderes als aufzuschreiben, was die Handlung ausgelöst hat – das kann zum Beispiel ein Charakter oder ein Ereignis sein.

Regeln

Regeln sind wohl der einfachste Weg, um etwas Worldbuilding-Geschichte in deine Story mit rein zu bringen. Immerhin gibt es Regeln meist dort, wo Geschichte ihren lauf genommen hat. Gibt es am Meer ein Schild mit „Schwimmen verboten“ dann könnte es dort eine Vergangenheit von Haiangriffen geben, weswegen die Regel ins Leben gerufen wurde. Nimm dir also deine Liste mit Regeln und schreib dir die Grundlagen und Ursachen dafür auf – schon hast du Hintergrundinformationen.


Worldbuilding Geschichte - Schreibtisch Clutter

Orte

Wahrscheinlich hat jeder schon mal davon gehört, dass Orte Geschichte in sich tragen. Und das gleiche ist auch für Worldbuilding der Fall. Egal ob groß oder klein, eine Stadt oder ein Café – jeder Ort hat und braucht einen Hintergrund. Wie lange gibt es ihn schon? Was für Ereignisse sind dort passiert? Welche Personen kann man da finden? Das sind Grundfragen, die du dir stellen kannst, um eine Geschichte zu entwickeln. Natürlich kannst du das dann noch mit beliebigen anderen Fragen ergänzen, die so weit ins Detail reichen dürfen, wie du magst. Und wenn du soweit bist, dann such dir die wichtigsten und interessantesten Aspekte deines Ortes raus, und vertiefe diese noch ein wenig – ähnlich wie du es für die Handlung auch gemacht hast.

Charaktere und Figuren

Wenn du den Grundsäulen Artikel über Figuren gelesen hast, weißt du vielleicht noch, dass ich Charaktere und Figuren gerne voneinander trenne. In diesem Fall jedoch ist es in Ordnung beide gemeinsam abzuarbeiten, da die Hintergrundgeschichte von Charakteren für mich mehr zum Characterbuilding als zum Worldbuilding gehört. Diese beiden Elemente werden tatsächlich mehr von der Geschichte beeinflusst, als dass sie beeinflussen. Das hängt einfach damit zusammen, dass Personen in der Gegenwart agieren, und nicht in der Vergangenheit. Überleg dir hier also, was in der Vergangenheit passiert sein könnte, was deine Figuren und Charaktere beeinflusst haben kann. Das könnte zum Beispiel ein Fest sein, auf dem die Figur vor zehn Jahren war. Dann kannst du diesem Fest eine geschichtliche Bedeutung geben – wie das Ende eines Krieges – und sagen, dass es alle fünf Jahre stattfinden soll.


Schlussendlich ist die einfachste Methode, um geschichtlichen Hintergrund zu entwickeln wohl deine Erzählung zu hinterfragen. Wenn du nämlich alles was du dir ausdenkst, logisch jemanden logisch erklären musst, ist dafür Hintergrundinformation nötig, die du nur durch Worldbuilding-Geschichte bekommst. Wenn dir nämlich auffällt, dass etwas noch nicht so viel Sinn macht, oder schwer zu erklären und rechtfertigen ist, fehlt dir vermutlich noch Geschichte.

Allerdings: Alles in einer Welt hat Geschichte, doch nicht alles braucht sie (im Detail) ausgeschrieben. Bei zu viel Geschichte pro Element ist es leicht die Übersicht zu verlieren. Eine gute Regel ist deswegen, je wichtiger und größer das Element ist, desto mehr geschichtlichen Hintergrund darf es haben.

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